Zuerst musst du die Ursache dafür finden, warum das Studium dir nicht (mehr) liegt. Folgende Gründe sind denkbar:
- Die Inhalte gefallen dir nicht, du bist über- oder unterfordert.
- Aufbau, Methoden und Organisation des Studiums liegen dir nicht.
- Du kommst nicht mit deinen Mitstudierenden klar oder findest keinen Anschluss.
Zweifel können immer auftreten. Eine Patentlösung gibt es leider nicht. Du selbst musst überlegen, was für dich am besten ist. Bevor du dein Studium abbrichst, versuche deshalb zunächst die Probleme zu lösen. Vielleicht bringt eine Schwerpunkt-Verlagerung mehr Freude am Studieren? Kannst du neue Leute kennenlernen, etwa über den Hochschulsport oder Engagement in der Fachschaft oder einer Neigungsgruppe?
Wende dich mit deinen Fragen auch an die Studienberatung oder Allgemeine Beratung deiner Hochschule. Auch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit hilft dir weiter.
Tipp:Gut zu wissen: Tipps und Beispiele, wie andere mit der Situation umgegangen sind, findest du auf abi.de: Wechsel und Umstieg.
Oft hilft es, zusammen mit anderen Studierenden zu lernen. Vielleicht möchten ja jemand eine Lerngruppe mit dir gründen?
An vielen Hochschulen gibt es Kurse, die zur Wiederholung und Übung des Lehrstoffes gedacht sind. Viele Hochschulen bieten außerdem Seminare zum Thema Selbstorganisation, wissenschaftliches Arbeiten oder Prüfungsvorbereitung an.
Und auch im Studium gibt es Nachhilfe. Zum einen kannst du sie ganz klassisch über einen kommerziellen Anbieter bekommen. Oder du lässt dir den Stoff von einer Studentin oder einem Studenten aus einem höheren Semester erklären. Frag doch mal deine Hochschullehrkräfte, ob sie dir jemanden empfehlen können.
Hast du Differenzen mit Lehrkräften an deiner Hochschule? Dann solltest du diese zunächst um ein persönliches Gespräch bitten. Vieles lässt sich so besser klären als im Seminar. Geht es um Noten, lass dir die Beweggründe erläutern. Erkläre wiederum sachlich deinen Standpunkt. Es trägt zur Lösungsfindung bei, wenn man sich der Erwartungen des Gegenübers bewusst ist.
Wenn eine Einigung trotzdem nicht möglich ist, kannst du versuchen, die Person zu umgehen. Schau im Vorlesungsverzeichnis nach. Vielleicht gibt es vergleichbare Seminare oder Vorlesungen von anderen Dozentinnen und Dozenten.
Gerade in kleineren Studiengängen ist das aber oft nicht möglich. Dann kann es helfen, eine dritte Person als Vermittler einzuschalten. Frag‘ zum Beispiel mal bei der Fachschaft nach. Sie kann versuchen, zwischen Studierenden und dem Lehrpersonal zu schlichten.
Die Hochschule zu wechseln macht Sinn, wenn …
- du mit der Art und Weise, wie die Inhalte vermittelt werden, Probleme hast.
- die Studienschwerpunkte an deiner Hochschule nicht zu deinen Erwartungen passen.
- du unüberbrückbare Probleme mit Lehrkräften hast.
- du dich in deinem (Studien-)Umfeld einfach nicht wohl fühlst.
Welche Studiengänge wo angeboten werden, findest du mit der Studiensuche heraus.
Überlege dir, was genau du gerne anders hättest. Möchtest du mehr Praxiserfahrung im Studium sammeln? Sollten die Lehrinhalte praktischer orientiert sein? Dann bist du vielleicht an einer Fachhochschule besser aufgehoben als an einer Universität. Was der Unterschied ist, liest du auf der Seite: Hochschularten.
Möchtest du nicht nur lernen, sondern mit mehr Praxisbezug studieren und dabei schon Geld verdienen? Ein Studienabschluss ist dir aber trotzdem wichtig? Dann ist ein duales Studium vielleicht das Richtige für dich. Informationen dazu findest du auf der Seite: Studiengänge und Studienformen
Ein Fachwechsel macht dann Sinn, wenn
- du mit den Inhalten deines Fachs Probleme hast,
- Ablauf, Methoden und Organisation eines Studiums dir aber zusagen.
Sind es ganz bestimmte Inhalte, die dir Probleme bereiten? Bist du mit deiner Studienrichtung an sich zufrieden? Dann kann es sich lohnen, nach ähnlichen Studiengängen zu suchen. Vielleicht findest du ein Studienfach, das besser zu dir passt. Die Angebote unterscheiden sich oft nur in Details. Zum Beispiel können in einem ähnlichen Fach einige Module anders sein. So kannst du dir eventuell bereits erzielte Leistungen anrechnen lassen.
Wenn du mit deinem Fach generell unzufrieden bist, kann ein Fachwechsel sinnvoll sein. Starte in diesem Fall neu mit der Orientierung. Gibt es vielleicht eine Fachrichtung, die du schon einmal ins Auge gefasst hast? Geh den Prozess, einen Studiengang für dich zu finden, erneut durch. Dieses Mal mit dem Wissen, was dir bei deinem ersten Anlauf gefallen hat und was nicht. Hier gibt es eine Anleitung: Schritt für Schritt zum passenden Studium.
Tipp:Gut zu wissen: Bei deiner Neuorientierung solltest du die Angebote der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit nutzen.
Überlege dir unbedingt vor einem Abbruch, was du stattdessen machen willst. Ein anderer Studiengang, eine andere Hochschulart oder doch eine Ausbildung? Auch für dich findet sich das Richtige!
Starte den Selbstfindungsprozess neu. Berücksichtige dabei, was dir beim ersten Versuch nicht gefallen hat.
- So findest du das passende Studium.
- Und so die passende Ausbildung.
Tipp:Gut zu wissen: Bei deiner Neuorientierung solltest du die Angebote der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit nutzen.
Du arbeitest lieber praktisch, als nur Theorie zu lernen? Du möchtest neu erworbenes Wissen gleich einsetzen? Vielleicht ist eine Ausbildung eine gute Alternative für dich.
Das Studium abzubrechen und sich für eine betriebliche Ausbildung zu entscheiden, ist kein Makel. Viele Unternehmen stellen gerne gerade Studienabbrecher ein. Erfahrungen und Kenntnisse aus dem Studium sind vielfach von Vorteil. Insbesondere dann, wenn sich die Inhalte aus dem Studium mit denen der Ausbildung überschneiden. Zum Teil kannst du deine Ausbildung sogar verkürzen.
Eine Alternative kann auch die Aufnahme einer schulischen Ausbildung sein.
Weitere Informationen findest du unter Ausbildung - Schritt für Schritt zum Wunschberuf.
Tipp:Gut zu wissen: Am Beispiel von Lucas kannst du sehen, wie ein abgebrochenes Studium in einer dualen Berufsausbildung fortgesetzt werden kann. Weitere Erfahrungsberichte findest du im Portal Studienabbruch - und dann? Dort kannst du auch nachlesen, ob und wie deine Studienleistungen bei einer anschließenden Ausbildung angerechnet werden können.
Studienberatung an der Hochschule
Für allgemeine Fragen zum Studium gibt es an jeder Hochschule eine Zentrale oder Allgemeine Studienberatung. Diese ist für die ganze Hochschule zuständig und hilft dir auch bei der Organisation deines Studiums und bei Problemen.
Hast du Fragen zu deinem Studiengang, einem bestimmten Modul oder einem Seminar? Wende dich an die Studienfachberatung. Diese gibt es für jedes Fach.
Oft gibt es außerdem eine Psychologische Beratungsstelle für Studierende. Dorthin kannst du dich bei persönlichen Problemen wenden, die Auswirkungen auf dein Studium haben. Diese Gespräche sind vertraulich.
Die Hochschulen haben außerdem Beratungsstellen für Menschen mit Behinderung und teilweise auch für Studierende mit Kind.
Beratung durch deine Agentur für Arbeit
Du kannst dich auch an deine Arbeitsagentur vor Ort wenden. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater dort helfen dir gerne weiter. Gerade um sich neu zu orientieren, ist die Berufsberatung deine erste Anlaufstelle.
Einen Termin kannst du telefonisch oder über das Kontaktformular anfragen:
0800 4 555500 (gebührenfrei)
Tipp:Tipp: Auf der Landkarte des Portals „Studienabbruch – und dann?“ findest du weitere Beratungs- und Anlaufstellen.